
Cleverer Umgang mit Taschengeld je nach Alter

Ihr Kind wird älter, die Welt des Geldes rückt näher. Einer der ersten und wichtigsten Schritte in der finanziellen Erziehung ist das Taschengeld. Es ist ein Lernmittel, mit dem Kinder den Wert des Geldes entdecken und lernen, zu sparen, Entscheidungen zu treffen und vorauszuplanen.
Dieser Schritt ist für viele Eltern mit Fragen verbunden. Wann fängt man damit an und wie viel Taschengeld ist für ein Kind im Alter von beispielsweise 8, 12 oder 16 Jahren normal? Wir werfen einen Blick auf die neuesten Zahlen und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie Taschengeld zu einem Erfolg machen können.
Wann fängt man mit Taschengeld an?
Die meisten Kinder lernen etwa mit sechs Jahren, Münzen und Scheine zu unterscheiden und ein erstes Gefühl für Preise und Wechselgeld zu entwickeln. Bis zum Ende der zweiten Klasse können rund 95 % der Kinder Münzen und Geldscheine korrekt benennen und Wechselgeld richtig berechnen. Für viele Eltern ist das ein natürlicher Zeitpunkt, mit regelmäßigem Taschengeld zu starten.
Laut dem Deutschen Jugendinstitut – DJI (2023) erhalten die meisten Kinder Taschengeld: In der Grundschule erhalten 78 % regelmäßig Taschengeld, bei Jugendlichen sind es 85 %.
Wie viel Taschengeld wird je nach Alter empfohlen?
Doch welcher Betrag ist angemessen? Nachstehend finden Sie die aktuellen Richtlinien, die auf den Empfehlungen des DJI basieren.
Erläuterungen zu den Tabellen:
- Median: Dies ist der Betrag, der genau in der Mitte liegt. Er ist ein realistischerer Anhaltspunkt als ein Durchschnittswert.
- Spanne: Diese zeigt die vom DJI empfohlenen Spielraum.
Taschengeld in der Grundschulzeit (6-10 Jahre):
Alter | Taschengeldhöhe*, Median |
---|---|
Unter 6 Jahre | 1,50 € / Woche (Spanne: 1,00 – 2,00 € / Woche) |
6 Jahre | 2,25 € / Woche (Spanne: 2,00 – 2,50 € / Woche) |
7 Jahre | 2,75 € / Woche (Spanne: 2,50 – 3,00 € / Woche) |
8 Jahre | 3,25 € / Woche (Spanne: 3,00 – 3,50 € / Woche) |
9 Jahre | 3,75 € / Woche (Spanne: 3,50 – 4,00 € / Woche) |
10 Jahre | 21,25 € / Monat (Spanne: 20,00 – 22,50 € / Monat) |
Ab dem zehnten Lebensjahr empfiehlt das DJI den Wechsel von wöchentlichem zu monatlichem Taschengeld. Dies ist die Zeit, in der die meisten Schülerinnen und Schüler den Wechsel auf die weiterführende Schule bestreiten und bereit sind, mehr Verantwortung zu tragen.
Taschengeld in der weiterführenden Schule (11-18 Jahre):
Alter | Taschengeldhöhe*, Median |
---|---|
11 Jahre | 23,75 € / Monat (Spanne: 22,50 – 25,00 € / Monat) |
12 Jahre | 26,25 € / Monat (Spanne: 25,00 – 27,50 € / Monat) |
13 Jahre | 28,75 € / Monat (Spanne: 27,50 – 30,00 € / Monat) |
14 Jahre | 35,00 € / Monat (Spanne: 30,00 – 40,00 € / Monat) |
15 Jahre | 45,00 € / Monat (Spanne: 40,00 – 50,00 € / Monat) |
16 Jahre | 55,00 € / Monat (Spanne: 50,00 – 60,00 € / Monat) |
17 Jahre | 65,00 € / Monat (Spanne: 60,00 – 70,00 € / Monat) |
18 Jahre | 75,00 € / Monat (Spanne: 70,00 – 75,00 € / Monat) |
→ Das könnte Sie auch interessieren: Entdecken Sie in unserem Blog „Wie viel Budgetgeld ist 2025 angemessen und ist das überhaupt noch zeitgemäß?“ wie Sie den nächsten Schritt in der finanziellen Erziehung Ihres Kindes machen können.
7 Tipps für den richtigen Umgang mit Taschengeld
Einen Geldbetrag festzulegen ist nur der erste Schritt. Der Erfolg von Taschengeld hängt von klaren Vereinbarungen ab. Dies schafft einen Rahmen, der sowohl Ihrem Kind als auch Ihnen Sicherheit und Klarheit gibt. Mit diesen Tipps machen Sie aus Taschengeld eine wertvolle Lehre:
- Legen Sie einen Rhythmus und Termin fest. Vorhersehbarkeit ist die Grundlage jedes Budgets. Geben Sie das Taschengeld beispielsweise jeden Samstag oder jeden ersten Tag des Monats. Das hilft Ihrem Kind, vorauszuplanen.
- Treffen Sie klare Vereinbarungen. Was muss Ihr Kind vom Taschengeld bezahlen und was nicht? Nur Süßigkeiten und kleines Spielzeug oder auch Geschenke für Freunde? Legen Sie solche Regeln vorab gemeinsam fest. Ein einfacher „Taschengeldvertrag” kann dabei helfen, den Überblick zu bewahren.
- Halten Sie sich an das Prinzip „Weg ist weg”. Ist das Geld schon Mitte der Woche aufgebraucht? Widerstehen Sie der Versuchung, auszuhelfen. Analysieren Sie stattdessen gemeinsam, woran es lag und wie es in Zukunft anders gelöst werden kann.
- Lassen Sie Fehler zu. Ihr Kind möchte das ganze Geld für etwas ausgegeben, das Sie für unsinnig halten? Aus einem Fehlkauf lernt ein Kind oft mehr als aus zehn Warnungen im Voraus.
- Taschengeld ist kein Lohn. Verwenden Sie Taschengeld nicht als Mittel zur Bestrafung oder Belohnung. Das Ziel ist es, den Umgang mit einem festen Betrag zu lernen, unabhängig vom Verhalten.
- Machen Sie es (rechtzeitig) digital. Indem Sie das Geld ab einem angemessenen Alter auf ein Jugendkonto einzahlen, lernt Ihr Kind den Umgang mit einer Karte, einer App und einem Kontostand. Das sind wichtige Fähigkeiten für die Zukunft.
- Bleiben Sie im Gespräch. Die Welt verändert sich und Ihr Kind wächst. Überprüfen Sie die getroffenen Vereinbarungen jährlich. Sind der Betrag und die Verantwortlichkeiten noch angemessen oder ist es Zeit für eine Veränderung?
Der wahre Wert des Taschengeldes
Das Geben von Taschengeld ist viel mehr als eine wöchentliche oder monatliche Transaktion. Es ist eine Investition in die finanzielle Unabhängigkeit Ihres Kindes. Indem Sie schon in jungen Jahren Verantwortung übertragen und Vertrauen schenken, legen Sie eine solide Grundlage für die Zukunft. Denn die Lehre, dass man Entscheidungen treffen muss und nicht alles auf einmal haben kann, wird ihr Kind sein Leben lang begleiten.
Möchten Sie weitere Sparnachrichten, Tipps und Inspirationen erhalten?