
Wie viel Budgetgeld ist 2025 angemessen und ist das überhaupt noch zeitgemäß?

Ihr Kind wird älter, die Wünsche werden größer. Zeit für Budgetgeld? Budgetgeld ist ein ergänzendes Geld zum klassischen Taschengeld, das Kindern zur eigenverantwortlichen Verwaltung regelmäßiger Ausgaben, wie zum Beispiel Kleidung oder Kosmetikartikeln, zur Verfügung gestellt wird.
Insbesondere in Zeiten von Onlineshopping, Mikro-Transaktionen und steigenden Lebenshaltungskosten ist die Versuchung hoher Ausgaben groß. Gerade deswegen ist es jedoch umso wichtiger, dass Kinder bereits früh finanzielle Kompetenzen erlernen. Budgetgeld hilft dabei, weil es reale Preise und Kaufentscheidungen erlebbar macht. Eltern können so besser einschätzen, wie ihr Kind mit Geld umgeht und gezielt unterstützen, wenn es um verantwortungsbewusste Ausgaben geht. Aber wie geht man das am besten an?
Was ist ein üblicher Betrag für Budgetgeld?
Beantworten wir gleich die wichtigste Frage: Was ist ein üblicher Betrag für Budgetgeld? Das Deutsche Jugendinstitut empfiehlt ein Budgetgeld von 110 € bis 180 € pro Monat. Darin enthalten sind unter anderem Ausgaben für Kleidung und Schuhe, Essen außer Haus und Verbrauchsgüter. Der ideale Betrag variiert je nach Absprache und Bedürfnissen. Zahlen Sie beispielsweise weiterhin für das Schulmaterial oder den Handyvertrag, entfallen diese Kosten aus dem Budgetgeld.
So viel Budgetgeld sollte Schülern im Alter von 14 bis 18 Jahren monatlich zur Verfügung stehen:
Zweck | Betrag pro Monat |
---|---|
Kleidung/ Schuhe | 40 - 60 € |
Bus/ Bahn | 20 - 25 € |
Schulmaterial | 5 - 15 € |
Essen außer Haus | 25 - 40 € |
Handy & Internet | 15 - 25 € |
Kosmetik/ Pflege | 5 - 15 € |
Quelle: Deutsches Jugendinstitut, Stand: 2024*
Natürlich gibt es auch höhere Beträge, allerdings ist die Empfehlung für die meisten Familien ein realistischerer Anhaltspunkt. Interessant ist, dass der Betrag im Gegensatz zum Taschengeld je nach Alter kaum variiert.
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Der Ausgangspunkt für ein Gespräch
Der perfekte Betrag hängt von Ihrem eigenen Geldbeutel und den Vereinbarungen ab, die Sie mit Ihrem Kind treffen. Um diesem Gespräch eine Richtung zu geben: Das Deutsche Jugendinstitut empfiehlt 40 – 50 € pro Monat für Kleidung und Schuhe und 5 - 15 € pro Monat für Verbrauchsgüter wie Kosmetik. Das ist ein perfekter Ausgangspunkt für ein Gespräch darüber, wer was bezahlt und welche Kosten realistisch sind.
Das Paradoxon des Budgetgeldes: Warum „Geldmangel“ eigentlich ein gutes Zeichen ist
Wenn Kinder oder Jugendliche Verantwortung für bestimmte Ausgaben wie Kleidung und Kosmetika übernehmen, stoßen sie früher oder später an finanzielle Grenzen. Und genau darin liegt der Lerneffekt: Wer mit einem begrenzten Budget wirtschaften muss, merkt schnell, dass Geld nicht unbegrenzt verfügbar ist. Die Erfahrung, sich zwischen einem neuen Pullover, einer turn Creme und einem Kinobesuch entscheiden zu müssen oder für einen größeren Wunsch länger zu sparen, vermittelt eine zentrale finanzielle Kompetenz: Prioritäten setzen.
Kinder und Jugendliche, die stärker in finanzielle Entscheidungen eingebunden sind, entwickeln ein besseres Gefühl für den Wert von Geld und den Umgang damit. Das Budgetieren wird zur gelebten Realität mit allen Höhen und Tiefen.
→ Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie viel Ihr Kind mit einem Nebenjob oder Ferienjob verdienen kann? Dann lesen Sie unseren Blog: Ferienjobs und Nebenjobs für Jugendliche: Was ist im Jahr 2025 erlaubt?
5 Tipps, wie es mit dem Budgetgeld gut funktioniert
Gute Vereinbarungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Mit diesen Tipps legen Sie ein solides Fundament:
- Legen Sie einen festen Zeitpunkt und einen festen Betrag fest: Ob Sie nun monatlich oder vierteljährlich überweisen, Vorhersehbarkeit hilft Ihrem Kind vorauszuplanen. Überweisen Sie den Betrag beispielsweise an dem Tag, an dem das Kindergeld eingeht.
- Treffen Sie klare Vereinbarungen: Was fällt unter das Budgetgeld und was nicht? Denken Sie zum Beispiel an Schuhe, Jacken, Schulmaterialien und Kosmetik. Legen Sie dies gemeinsam fest. Ein einfacher „Budgetgeldvertrag” an der Kühlschranktür kann Wunder wirken.
- Handeln Sie nach dem Motto „aufgebraucht = aufgebraucht”: Hat Ihr Kind am Ende des Monats zu wenig oder gar kein Geld? Dann leihen Sie ihm kein zusätzliches Geld. Gerade durch das Sparen für teurere Anschaffungen oder das Warten auf das nächste Budgetgeld entwickelt Ihr Kind finanzielles Verständnis.
- Machen Sie es digital: Indem Sie das Geld auf ein Jugendkonto einzahlen, lernt Ihr Kind den Umgang mit einer EC-Karte, einer App und dem eigenen Kontostand. Dies sind wichtige Fähigkeiten für die Zukunft und Sie als Eltern behalten Einblick in das Ausgabeverhalten.
- Bleiben Sie im Gespräch: Besprechen Sie regelmäßig, wie Ihr Kind mit seinem Geld umgeht, und unterstützen Sie es dabei, finanzielle Entscheidungen zu treffen. Die Welt verändert sich, Ihr Kind wächst. Suchen Sie jährlich das Gespräch bezüglich Ihrer Vereinbarungen. Passen sie noch oder ist es Zeit für neue Absprachen?
Verantwortung und Vertrauen
Letztendlich ist Budgetgeld viel mehr als nur ein monatlicher Betrag, der das Taschengeld ergänzt. Es ist ein praktisches Lehrmittel in der finanziellen Erziehung, das Ihr Kind auf die finanzielle Unabhängigkeit vorbereitet. Indem Sie ihm jetzt Verantwortung und Vertrauen schenken, helfen Sie ihm, später fest in seinen (selbst gekauften) Schuhen zu stehen.
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