Finanzielle Neuerungen 2026: Wichtige Änderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher

30-12-2025

Finanzielle Neuerungen 2026: Wichtige Änderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher

Zum Jahresbeginn 2026 treten in Deutschland zahlreiche finanzielle Anpassungen in Kraft, die sich direkt auf Einkommen, Abgaben und alltägliche Ausgaben – etwa Mobilität oder Energie – auswirken. Viele Haushalte werden diese Entwicklungen im Laufe des Jahres spürbar im Geldbeutel wahrnehmen. Nachfolgend finden Sie eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Änderungen mit Fokus auf die privaten Finanzen.

Steigende Einkommen: Mindestlohn, Ausbildung und Minijobs

Der gesetzliche Mindestlohn erhöht sich zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde. Auch Auszubildende profitieren von höheren Mindestsätzen in allen Lehrjahren, beginnend bei 724 Euro im ersten Lehrjahr und ansteigend in den Folgejahren.

Gleichzeitig steigt die Minijob‑Grenze von 556 auf 603 Euro pro Monat, wodurch geringfügig Beschäftigte mehr finanziellen Spielraum erhalten. Diese dynamische Anhebung ist an die Entwicklung des Mindestlohns gekoppelt.

Steuerliche Entlastungen und höhere Freibeträge

Der steuerliche Grundfreibetrag wird 2026 auf 12.348 Euro angehoben, also bis zu diesem Einkommen fällt keine Einkommensteuer an. Familien profitieren zusätzlich von einem höheren Kinderfreibetrag, der von 9.600 auf 9.756 Euro steigt.

Das Kindergeld erhöht sich zum 1. Januar um vier Euro auf 259 Euro pro Monat je Kind. Ehrenamtlich engagierte Personen erhalten mehr Unterstützung durch angehobene Pauschalen: Die Übungsleiterpauschale steigt von 3.000 auf 3.300 Euro, die Ehrenamtspauschale von 840 auf 960 Euro.

Pendlerpauschale und Sozialabgaben

Die Entfernungspauschale wird dauerhaft auf 38 Cent pro Kilometer ab dem ersten Kilometer festgelegt. Bislang lag sie für die ersten 20 Kilometer bei 30 Cent und erst ab dem 21. Kilometer bei 38 Cent, sodass sich insbesondere für längere Arbeitswege ein Plus ergibt.

Gleichzeitig steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der Renten‑ sowie in der Kranken‑ und Pflegeversicherung. Für Gutverdiener bedeutet dies höhere Sozialabgaben, da ein größerer Teil des Einkommens beitragspflichtig wird.

Rente: Anpassungen und neue Zuverdienstmöglichkeiten

Rentnerinnen und Rentner können voraussichtlich zum 1. Juli 2026 mit einer Rentenerhöhung rechnen, die laut aktuellem Bericht bei rund 3,7 Prozent liegen könnte – die endgültige Höhe wird im Frühjahr festgelegt. Damit steigen die Renten im Zuge der allgemeinen Lohnentwicklung erneut an.

Zudem ermöglicht die neue Aktivrente Beschäftigten im Rentenalter, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen, sofern sie das reguläre Rentenalter erreicht haben. Die Regelung gilt nicht für Selbstständige, Freiberufler, Minijobs, Land‑ und Forstwirte sowie Beamte.

Mobilität und Energiekosten

Das Deutschlandticket verteuert sich ab Januar von 58 auf 63 Euro pro Monat. Rund 14 Millionen Menschen, die das Abo für den bundesweiten Regional‑ und Nahverkehr nutzen, müssen damit höhere Kosten einplanen.

Gleichzeitig entfällt ab Januar die Gasspeicherumlage, was Haushalte je nach Verbrauch um rund 30 bis 60 Euro jährlich entlastet. Dennoch führt dies nicht automatisch zu sinkenden Endpreisen, da sich der Gaspreis aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt.

Gesundheitskosten und Versicherungen

Bei zwei großen Krankenkassen steigen 2026 die Zusatzbeiträge: Die Techniker Krankenkasse erhöht den Satz von 2,45 auf 2,69 Prozent, die DAK‑Gesundheit von 2,8 auf 3,2 Prozent. Für viele Versicherte bedeutet dies spürbar höhere monatliche Beiträge.

Darüber hinaus führen neue Regionalklassen in der Kfz‑Versicherung dazu, dass sich die Beiträge für Millionen Versicherte ändern. Etwa 5 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer rutschen in eine höhere Einstufung, für knapp 5,3 Millionen wird es günstiger, während für die Mehrheit alles beim Alten bleibt.

Mehr Transparenz beim Schufa‑Score

Ab dem ersten Quartal 2026 können Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Schufa‑Score kostenlos digital einsehen – etwa über App oder Online‑Portal. Bislang war die Berechnung der Bonität für viele schwer nachvollziehbar.

Ein neues, vereinfachtes Punktesystem soll die Berechnung transparenter machen: Für zwölf Kriterien werden Punkte vergeben, die insgesamt von 100 bis 999 reichen, wobei höhere Punktzahlen eine bessere Kreditwürdigkeit anzeigen.

Ausblick ins neue Sparjahr

Mit den zahlreichen finanziellen Anpassungen bringt das Jahr 2026 neue Chancen, das eigene Budget bewusster zu gestalten und finanzielle Prioritäten neu zu setzen. Viele der Änderungen schaffen zusätzlichen Spielraum, andere führen zu Mehrbelastungen, sorgen aber zugleich für mehr Transparenz im Alltag. Ein guter Moment also, optimistisch in das neue Sparjahr zu starten und die eigenen Finanzen mit frischem Blick zu betrachten.

Quellen: DPA, Deutschlandfunk