
Mehr Geld für den Ruhestand sparen: So geht's 2025

Sparen für den Ruhestand bleibt wichtig, egal in welchem Lebensabschnitt man sich befindet. In Deutschland wird die Altersvorsorge immer wieder reformiert, zuletzt etwa mit dem Fokus auf die Stärkung der privaten und betrieblichen Vorsorge. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Rente und Vorsorgeprodukte verändern sich von Zeit zu Zeit, was verschiedene Auswirkungen haben kann. Dennoch gibt es je nach persönlicher Situation zahlreiche Möglichkeiten, zusätzlich und flexibel für die eigene Rente zu sparen. In diesem Blog lesen Sie, was aktuell möglich ist, worauf Sie achten müssen, und Sie finden praktische Tipps für cleveres Sparen für den Ruhestand.
Warum zusätzlich für den Ruhestand sparen?
Nicht jeder baut automatisch eine ausreichende Rente auf. Vielleicht sind Sie (teil-)selbständig, arbeiten unregelmäßig oder haben Lücken in Ihrer Altersvorsorge aufgrund von Berufswechseln oder Auszeiten. Doch auch wenn Sie regelmäßig für Ihre Rente über Ihren Arbeitgeber gespart haben, kann es klug sein, sich intensiver mit Ihrer Rente zu befassen. So können Sie beruhigt sein und entspannt in die Zukunft blicken.
Häufige Gründe, um (zusätzlich) für den eigenen Ruhestand zu sparen:
- Sie wissen, dass Ihre Rente niedriger ausfallen wird, um Ihren gewohnten Lebensstandard zu sichern – sei es, weil Sie zu wenig eingezahlt haben oder weil Ihre monatlichen Fixkosten im Alter gleichbleiben.
- Sie möchten Ihr Alterseinkommen aufstocken, um im Ruhestandfinanziell freier zu sein.
- Sie wollen sich nicht nur auf die gesetzliche Rentenversicherung oder die normale betriebliche Rente verlassen.
- Sie möchten vor Eintritt des gesetzlichen Rentenalters in Altersteilzeit oder in den Ruhestand gehen.
- Sie erwarten nach dem Eintritt in den Ruhestand höhere Ausgaben (z. B. weil Sie reisen möchten).
- Sie verdienen mehr als die Beitragsbemessungsgrenze von 90.600 € (West) bzw. 89.400 € (Ost) pro Jahr und möchten daher zusätzlich vorsorgen.
Praktisch: Auf rentenuebersicht.de finden Sie eine vollständige Übersicht über Ihre angesammelte Leistung und Ihre Ansprüche. So wissen Sie genau, wo Sie stehen.
Altersvorsorge aufbauen und ergänzen
Gesetzliche Rentenversicherung
In Deutschland bauen Sie in der Regel automatisch eine gesetzliche Altersvorsorge über die Deutsche Rentenversicherung auf. Wie hoch Ihre gesetzliche Rente später sein wird, hängt maßgeblich davon ab, wie lange und in welcher Höhe Sie Beiträge eingezahlt haben. Dabei spielt Ihr Einkommen bis zur jährlichen Beitragsbemessungsgrenze eine entscheidende Rolle.
- Freiwillige Zusatzbeiträge sind möglich, beispielsweise für Selbstständige oder Personen, die keine Pflichtbeiträge leisten.
- Personen ab 50 Jahren können Rentenabschläge durch freiwillige Sonderzahlungen ausgleichen.
- Sonderzahlungen sind jedoch nicht möglich, wenn Sie regulär versicherungspflichtig angestellt sind und Ihre laufenden Beiträge ausreichen, um die vollen Rentenansprüche zu sichern.
Betriebliche Altersvorsorge (Betriebsrente)
Sie sind angestellt? Dann bietet Ihr Arbeitgeber häufig eine betriebliche Altersvorsorge an. Hierbei wandeln Sie Teile Ihres Bruttogehalts steuerlich begünstigt in Altersvorsorge um. Zusätzliche freiwillige Einzahlungen sind in der Regel möglich, jedoch abhängig von den jeweiligen Bedingungen Ihres Arbeitgebers. Informieren Sie sich hierzu am besten direkt bei Ihrem Arbeitgeber, der Personalabteilung oder beim Betriebsrat.
Im Zweifel gilt: Lassen Sie sich individuell von Ihrem Arbeitgeber oder Ihrem Betriebsrat beraten.
Selbstständig für die Altersvorsorge sparen
Ist Ihre Rente zu knapp bemessen oder bauen Sie (vorübergehend) gar keine Rente auf? Im Jahr 2025 gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach Ihrer persönlichen Situation selbst zusätzlich etwas zu sparen:
Beliebte Möglichkeiten, um selbst eine zusätzliche Rente anzusparen:
- Vorsorgekonto für den Ruhestand: Über staatlich geförderte Vorsorgeformen – wie z. B. Rürup- oder Riester-Renten – können Sie mit regelmäßigen Einzahlungen steuerlich begünstigt ein Vermögen für den Ruhestand aufbauen. Später erhalten Sie daraus eine monatliche Rente oder eine anteilige Kapitalauszahlung.
- Selbstständig sparen oder investieren: Sparen (zum Beispiel mit flexiblem Sparen oder Einlagensparen) oder Investieren ohne Steuervorschriften bietet mehr Freiheit (aber keinen zusätzlichen Steuervorteil für Pensionssparen).
- Eventuelle Kredite abbezahlen: Wenn Sie eine Wohnimmobilie besitzen, köntten sie über mehrere Jahre verteilt einen größeren Teil abbezahlen, so reduzieren Sie Ihre monatlichen Ausgaben auf lange Sicht.
- Wenn eine Wohnimmobilie vorhanden ist, den Wert davon nutzen: Zum Beispiel, indem Sie die Immbobilie verkaufen und günstigeren Wohnraum erwerben oder mieten und so Kapital verfügbar wird.
- Abschluss einer privaten Rentenversicherung: Sie schließen eine Versicherungspolice ab und zahlen regelmäßig eine Prämie. Nach dem Renteneintritt zahlt der Versicherer den angesammelten Betrag in Raten aus.
Zusätzliches Sparen ist vor allem dann wichtig, wenn Sie selbständig sind, Sie eine Rentenlücke schließen wollen oder Sie von mehr Luxus und Freiheit im Ruhestand träumen.
→ Lesetipp: Was ist eine Rentenlücke und wie kann man sie schließen?
Sparen für den Ruhestand: steuerfrei oder mit Steuervorteilen
Sie möchten die steuerlichen Möglichkeiten für eine zusätzliche Altersvorsorge nutzen? Dann gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Steuerliche Förderung betrieblicher Altersvorsorge: Für Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge (Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds) gilt im Jahr 2025 ein steuer- und sozialversicherungsfreier Höchstbetrag von 6.048 €. Das entspricht 8 % der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung.
- Steuerliche Förderung privater Altersvorsorge („Rürup-Rente“): Beiträge zu einer privaten Basisrente („Rürup-Rente“) können im Jahr 2025 bis zu 29.344 € (Ledige) bzw. 58.688 € (Verheiratete) von Ihrem steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden (Stand: 2025). Nicht genutzte Steuerfreiräume können allerdings nicht auf spätere Jahre übertragen werden.
- Besteuerung der Auszahlung: Wenn Sie Beiträge zur betrieblichen oder privaten Altersvorsorge zahlen, können Sie diese meist steuerlich absetzen. Das bedeutet konkret: Sie zahlen heute weniger Steuern. Erst im Ruhestand versteuern Sie dann die ausgezahlte Rente – häufig jedoch zu einem deutlich niedrigeren Steuersatz, da das Einkommen im Rentenalter meist geringer ist.
- Beiträge auch im Rentenalter: Sie können freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung auch nach Erreichen des regulären Rentenalters (65–67 Jahre) einzahlen, um Ihre Rentenansprüche weiter zu erhöhen.
Bitte beachten Sie, dass die genauen steuerlichen Vorteile individuell variieren. Prüfen Sie Ihre persönlichen Möglichkeiten und steuerlichen Spielräume am besten mit Ihrem Finanzamt oder Ihrem Finanzberater.
Sparen oder Investieren für den Ruhestand: Was ist sinnvoller?
Ob es sinnvoller ist, für den Ruhestand zu sparen oder zu investieren, hängt von den individuellen Umständen ab. Einige Menschen legen Wert auf Sicherheit, während andere die Möglichkeit zusätzlicher Erträge bevorzugen.
Vergleich: Sparen vs. Investieren für die Altersvorsorge
Sparen für die Altersvorsorge | Investieren für die Altersvorsorge |
---|---|
Sicherheit (eingezahltes Kapital garantiert) | Höhere Renditechancen auf lange Sicht |
Wenig Risiko, dafür niedrige Zinsen | Höheres Risiko, mögliche zwischenzeitliche Verluste |
Besonders geeignet, wenn der Rentenbeginn bald bevorsteht (weniger Kursschwankungen) | Besonders attraktiv, wenn der Rentenbeginn noch weiter entfernt ist |
→ Lesetipp: Erfolgreiches Sparen und Investieren auf dem Weg zu und während FIRE
Auch eine Streuung ist möglich: Sparen Sie einen Teil, legen Sie einen Teil an und passen Sie Ihre Verteilung periodisch an. Je früher Sie damit beginnen, desto mehr profitieren Sie vom Zins-auf-Zins-Effekt: Rendite auf Rendite, Jahr für Jahr. Selbst kleine Beträge summieren sich im Laufe der Zeit erheblich.
Wie viel sollten Sie für den Ruhestand sparen?
Der ideale Rentenbetrag ist ganz individuell. Um Ihren gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten, sollten Ihre Renteneinkünfte etwa 70–80 % Ihres letzten Bruttogehalts entsprechen. Auf rentenuebersicht.de können Sie nachsehen, wie viel Sie bisher angespart haben und wie hoch ihre vorraussichtliche Rentenauszahlung sein wird.
Bedenken Sie bei der Berechnung Ihrer idealen Rente auch voraussichtliche Ausgaben. Zum Beispiel Reisen, Anschaffungen oder auch Fixkosten.
Welchen Betrag sollte man monatlich zusätzlich für den Ruhestand sparen?
Das hängt davon ab, wie groß die Lücke zwischen Ihrem gewünschten Alterseinkommen und dem, was Sie später erhalten werden, ist. Demnach können Sie von jetzt bis zu Ihrem Renteneintrittsalter zusätzliche Ersparungen berechnen.
Rechenbeispiel: Erwarten Sie, dass Ihnen in der Rente monatlich 500 € fehlen werden und sind es noch 20 Jahre bis zu Ihrem Renteneintritt? Um diese Differenz auszugleichen, sollten Sie bei normalen Erträgen monatlich zwischen 175 € und 225 € zurücklegen.
Altersvorsorge für Selbstständige und Unternehmer
Nicht alle Selbstständigen sind automatisch pflichtversichert. Einige Berufsgruppen sind aber pflichtversichert (z. B. Handwerker, Lehrer, Künstler über die Künstlersozialkasse, Pflegekräfte). Andere Selbstständige können freiwillig Beiträge einzahlen, um gesetzliche Rentenansprüche aufzubauen oder bestehende zu erhöhen. Freiwillige Beiträge ermöglichen regelmäßige monatliche Zahlungen, aber auch Sonderzahlungen zur Erhöhung der Rentenansprüche.
Grundsätzlich müssen Selbstständige ihre Altersvorsorge eigenverantwortlich organisieren und haben dazu viele Möglichkeiten. Häufig bietet sich eine Kombination aus freiwilliger gesetzlicher Rentenversicherung, steuerlich geförderter Rürup-Rente und privaten Anlagen an. Eine individuelle Beratung, zum Beispiel durch einen Rentenberater oder Steuerberater, ist ratsam, um das optimale Vorsorgekonzept zusammenzustellen.
Arbeiten während der Rente
Immer mehr Menschen entscheiden sich in Deutschland dafür, über das reguläre Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten. Gründe dafür sind vielfältig: Mancheiner möchte seine finanzielle Situation verbessern, andere wollen aktiv bleiben und brauchen die tägliche Herausforderung und wieder andere arbeiten einfach weiter, weil es ihnen Spaß macht.
Auch wenn Sie sich nach Erreichen des Rentenalters dafür entscheiden, weiterzuarbeiten, erhalten Sie weiterhin Ihre volle gesetzliche Rente sowie gegebenenfalls Ihre betriebliche Altersvorsorge. Sie können unbegrenzt hinzuverdienen, ohne dass Ihre Rente gekürzt wird. Das zusätzliche Einkommen unterliegt der Einkommensteuer, oft zu einem niedrigeren Satz als während des Erwerbslebens. Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind nicht mehr verpflichtend, können aber freiwillig eingezahlt werden, um die spätere Rente noch weiter zu erhöhen.
Sparen für den Ruhestand: Ihre Zukunft, Ihre Wahl
Wie Sie am besten für Ihren Ruhestand sparen, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn diese Entscheidung ist immer sehr individuell. Möchten Sie später finanzielle Freiheit, Sicherheit und das Leben unbeschwert genießen?Dann sollten Sie jetzt mit der Altersvorsorge zu beginnen. Selbst kleine Beträge können langfristig viel bewirken.
Ob Sie zusätzlich freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, eine betriebliche Altersvorsorge nutzen, privat vorsorgen oder in Aktien, ETFs oder Immobilien investieren: Jedes Bisschen hilft, wenn Sie frühzeitig starten. Behalten Sie Ihre Ziele im Auge, passen Sie Ihre Strategie bei Bedarf an und zögern Sie nicht, sich im Zweifelsfall beraten zu lassen.
Möchten Sie mehr über Ihre Altersvorsorge oder andere finanzielle Ziele erfahren? Bei der Ayvens Bank erhalten Sie regelmäßig Tipps und Anregungen, um Ihre finanzielle Zukunft mit Zuversicht anzugehen.
Für eine persönliche Beratung zu Ihrer individuellen Situation wenden Sie sich am besten immer an einen unabhängigen Finanzberater oder Experten für Altersvorsorge.
Tipp: Weitere Informationen zu Ihrer Altersvorsorge finden Sie bei der Deutschen Rentenversicherung und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
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