
Sabbatical = Eine Auszeit vom Job – Zeit für Neues, Zeit für sich

Träumen Sie manchmal von einer Zeit ohne Arbeitsdruck? Eine lang ersehnte Reise anzutreten, endlich wieder Raum für sich selbst, Ruhe oder persönliches Wachstum zu haben? Dann haben Sie bestimmt schon einmal über ein Sabbatical nachgedacht. Aber was genau ist ein Sabbatical? Wie lange dauert so ein Zeitraum eigentlich, wie gestaltet man ihn, was kostet ein Sabbatical im Durchschnitt und – nicht ganz unwichtig – wie kann man dafür sparen? In diesem Blog erklären wir Ihnen das alles.
Was ist ein Sabbatical?
Sabbatical bezieht sich auf eine Zeit der Ruhe und des Nachdenkens. Heutezutage ist ein Sabbatical ein längerer, unbezahlter Urlaub. Der Begriff stammt vom hebräischen Wort „Schabbat“ (Ruhetag) und hat seinen Ursprung im jüdischen Konzept des „Sabbatjahres“: jedes siebte Jahr, in dem das Land brach liegt.
In Deutschland ist das Sabbatical eine selbst gewählte Auszeit von der Arbeit. Ihr Arbeitgeber entscheidet, ob Sie sie nehmen können. Das Ziel ist in der Regel Inspiration zu gewinnen, Energie zu tanken und zu entdecken, was einen wirklich glücklich macht. Oder einfach nur: abschalten.
Beispiele für Aktivitäten während eines Sabbaticals:
- Reisen: Weltreise, Freiwilligenarbeit im Ausland (Reise-Sabbatical).
- Teilnahme an Kursen, Erlernen neuer Fähigkeiten (Studien-Sabbatical).
- Zeit für kreative Projekte oder Hobbys (Projekt-Sabbatical).
- Erholung von Stress oder Burn-out oder Zeit für Selbstreflexion (persönliches Sabbatical).
- Einfach eine Zeit lang nichts tun (und manchmal ist das mehr als genug!).
Wie lang ist ein Sabbatical?
Es ist nirgendwo festgelegt, wie lange ein Sabbatical dauern darf. Es gibt weder einen Rechtsanspruch noch ein Minimum. Die meisten Menschen entscheiden sich für eine Dauer zwischen einem Monat und einem Jahr. Wie lange Ihr Sabbatical dauern soll, vereinbaren Sie mit Ihrem Arbeitgeber. In manchen Fällen können Sie für einen Teil Ihres Sabbaticals Urlaubstage nehmen, normalerweise bleibt es jedoch unbezahlt.
Durchschnittliche Dauer eines Sabbaticals:
- Kurzes Sabbatical (1-3 Monate): Ideal, wenn Sie nicht zu lange von der Arbeit weg sein wollen, aber dennoch eine ordentliche Pause brauchen. Dieser Zeitraum ist oft leichter zu finanzieren und mit Ihrem Arbeitgeber zu vereinbaren.
- Mittellanges Sabbatical (3-6 Monate): Bietet mehr Raum für längere Reisen oder Projekte, ohne zu lange von der Arbeit weg zu sein.
- Langes Sabbatical (6-12 Monate): Bietet genügend Zeit für ausgedehnte Weltreisen, Fortbildungen oder eine tiefgreifende persönliche Entwicklung. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Finanzplanung.
Es gibt auch flexible Möglichkeiten, wie ein Teilzeit-Sabbatical (zum Beispiel vier Tage arbeiten und einen Tag dem Sabbatical-Projekt widmen) oder ein gestaffeltes Sabbatical (mehrere kürzere Zeiträume über einen längeren Zeitraum verteilt).
Gut zu wissen: In der Regel bleibt Ihr Arbeitsplatz erhalten, aber manchmal müssen Sie sich formell erneut auf Ihre alte Stelle bewerben. Sprechen Sie diese Art von Vereinbarungen immer mit Ihrem Arbeitgeber ab.
Was kostet ein Sabbatical? Ein realistisches Bild
Ihre festen Ausgaben laufen wie gewohnt weiter, aber Ihr Gehalt fällt (teilweise oder gänzlich) weg. Eine einjährige Reise, zum Beispiel durch Asien, kann schnell 40.000 € kosten. Wenn Sie aber zu Hause bleiben, einfach leben und sich auf Erholung oder kreative Projekte konzentrieren, belaufen sich Ihre Kosten auf einen deutlich geringeren Betrag.
Was sollten Sie in Bezug auf die Kosten für ein Sabbatical bedenken?
- Einkommensverlust: Die größten „Kosten“ eines Sabbaticals sind in der Regel der Verlust Ihres Einkommens. Diesen gleichen Sie (in der Regel) aus Ihren eigenen Ersparnissen aus.
- Laufende Fixkosten: Miete/Kredit, Versicherungen, Abonnements und Nebenkosten.
- Reisekosten: Flugtickets, Transport, Unterkunft, Verpflegung und Ausflüge.
- Studien- oder Kursgebühren: An staatlichen Hochschulen fallen in Deutschland in der Regel keine Studiengebühren an, es werden jedoch Semesterbeiträge von 40 € bis 240 € pro Semester fällig. An privaten Hochschulen können die Gebühren je nach Studiengang und Anbieter zwischen 1.200 € und 30.000 € pro Jahr liegen. Die Kosten für Studienmaterialien bewegen sich in der Regel zwischen 120 € und 240 € pro Semester.
- Extras: Versicherung im Ausland, Reiseimpfungen und Visakosten.
- Puffer: Unvorhergesehene Ausgaben oder Rückschläge.
Auch wenn Sie „nur“ zu Hause bleiben, benötigen Sie Lebenshaltungskosten. Rechnen Sie für einen durchschnittlichen Haushalt mit mindestens 1.500 bis 3.500 € pro Monat.
Beispiele für Ausgaben während Ihres Reise-Sabbaticals:
- Flugtickets und Transport 1.000 € – 5.000 € (einmalig, abhängig von Ziel und Reiseroute)
- Unterkunft 600 € – 3.000 € pro Monat (von Jugendherbergen bis Airbnb)
- Verpflegung 300 € – 900 € pro Monat
- Aktivitäten und Exkursionen 200 € – 1.000 € pro Monat
- Reise- und Krankenversicherung 40 € – 90 € pro Monat
Wie beantragt man einen Sabbatical-Urlaub und was ist zu beachten?
In Deutschland ermöglichen viele – vor allem größere – Unternehmen ihren Angestellten eine berufliche Auszeit. Es gibt jedoch keinen gesetzlichen Anspruch darauf. Ob und unter welchen Bedingungen eine berufliche Auszeit möglich ist, hängt vom Arbeitgeber ab – etwa von betrieblichen Regelungen, individuellen Vereinbarungen oder Tarifverträgen. Daher ist eine gute Vorbereitung entscheidend. So gehen Sie dabei am besten vor:
Vorbereitung:
- Legen Sie einen klaren Plan fest: Was wollen Sie tun, wie lange wird es dauern, wann wollen Sie gehen?
- Denken Sie darüber nach, wie Ihre Arbeit während Ihrer Abwesenheit aufgefangen werden kann.
- Überlegen Sie, welchen Nutzen Ihr Arbeitgeber aus dem Sabbatical ziehen könnte (zum Beispiel neue Kenntnisse, motivierte Rückkehr voller Energie).
Je nach Unternehmen gelten verschiedene Modelle. Oft ist eine Mindestbetriebszugehörigkeit (zum Beispiel 2–3 Jahre) Voraussetzung. Gängig sind Ansparmodelle, bei denen Sie über einen bestimmten Zeitraum Gehalt oder Überstunden ansparen. Alternativ kann auch eine unbezahlte Freistellung vereinbart werden.
Das Gespräch:
- Suchen Sie das Gespräch frühzeitig, am besten mindestens 6 Monate im Voraus.
- Sprechen Sie offen über Ihre Motivation.
- Erläutern Sie, wie sich Ihre Arbeit verteilen lässt.
- Seien Sie flexibel in Bezug auf Zeitpunkt und Dauer.
Halten Sie die Vereinbarung schriftlich fest:
- Den genauen Zeitraum Ihres Sabbaticals.
- Vereinbarungen bezüglich Ihrer Rückkehr (Weiterbeschäftigung und Beschäftigungsbedingungen).
- Auswirkungen auf Ihr Gehalt, Ihre Rente, Ihre Krankenversicherung und andere Zusatzleistungen.
- Vereinbarungen über möglichen Kontakt während Ihrer Abwesenheit.
Es ist wichtig, realistisch zu sein: Nicht alle Arbeitgeber sind offen für ein Sabbatical. In manchen Branchen oder Berufen ist es auch praktisch schwieriger, dies zu gewährleisten. Umso wichtiger ist ein gut vorbereiteter, realistischer Vorschlag, der auch die Sicht des Arbeitgebers berücksichtigt.
Sabbatical als Selbständiger
Als Selbständiger entscheiden Sie im Grunde selbst, wann und wie lange Sie aufhören, aber es fehlt Ihnen an Einkommen und einer gewissen Sicherheit. Bedenken Sie, dass Fixkosten und steuerliche Verpflichtungen weiterhin bestehen. Informieren Sie Ihre Kunden rechtzeitig und organisieren Sie Ihre Verwaltung gut. Auch hier gilt: Gute Vorbereitung und ein finanzielles Polster sind die halbe Miete.
Finanzielle Vorbereitung und cleveres Sparen für Ihr Sabbatical
Das Sparen für ein Sabbatical muss nicht jahrelang dauern, aber es erfordert klare Planung. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Traum verwirklichen können:
Setzen Sie sich ein Sparziel auf der Grundlage Ihrer Pläne
Erstellen Sie ein realistisches Budget für Ihre Sabbatical-Kosten: Was werden Sie voraussichtlich pro Monat ausgeben und welche zusätzlichen Ausgaben fallen an? Dann können Sie ganz einfach mit unserem Sparziel-Rechner berechnen, wie viel Sie pro Monat sparen müssen.
Eröffnen Sie ein spezielles Sparkonto und automatisieren Sie Ihren Sparplan
Lassen Sie am Tag Ihres Gehaltseingangs automatisch einen festen Betrag auf Ihr Sabbatical-Sparkonto überweisen. Auf diese Weise behalten Sie den Überblick und geben das Geld nicht unwissentlich aus.
Nutzen Sie zusätzliche Sparmöglichkeiten und reduzieren Sie Ihre Ausgaben schon vor Ihrem Sabbatical
- Legen Sie eventuelle Sondereinkünfte und das 13. Monatsgehalt für Ihr Sabbatical zurück.
- Verkaufen Sie Dinge, die Sie nicht mehr benötigen.
- Ziehen Sie in Erwägung, vorübergehend mehr Stunden bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu arbeiten oder eine freiberufliche Tätigkeit aufzunehmen.
- Reduzieren Sie größere Ausgaben vor Ihrem Sabbatical.
Wählen Sie die Sparmethode, die zu Ihnen passt
Bei der Ayvens Bank haben Sie mehrere Möglichkeiten:
Flexibles Sparen: Wenn Ihr Termin noch nicht zu 100 % feststeht, ist ein Konto mit flexiblen Abhebungsmöglichkeiten und einem guten variablen Zinssatz ideal.
Festgeld: Sie wissen genau, wann Sie verreisen und wollen einen höheren Zinssatz? Dann können Sie sich für eine Spareinlage entscheiden, die genau dann abläuft, wenn Sie Ihr Geld benötigen.
Berücksichtigen Sie Ihre festen Ausgaben
Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Miete/Kredit, Versicherungen und andere Verpflichtungen auch während Ihres Sabbaticals weiterhin bezahlen können. Kümmern Sie sich auch um andere praktische Dinge, wie die Betreuung Ihrer Haustiere, Post und Rechnungen.
Legen Sie einen zusätzlichen Puffer an
Unerwartete Ausgaben können jederzeit auftreten.
→ Tipp: Verwenden Sie ein Haushaltsbuch, um Ihr Sparziel transparent zu machen.
Vor- und Nachteile eines Sabbaticals
Vorteile
- Zeit für sich selbst: Selbstreflexion, Ruhe und entdecken, was Sie glücklich macht.
- Persönliche Entwicklung: Entwicklung neuer Fähigkeiten oder Erkenntnisse.
- Weniger Stress: Aus der täglichen Routine heraus, bessere Work-Life-Balance.
- Neue Erfahrungen: Reisen, Freiwilligenarbeit oder Lernen bereichern Ihr Leben.
Nachteile
- Kein Gehalt: Sie verzichten auf Einkommen, Rentenansprüche oder Urlaub
- Möglichkeit eines geringeren Einkommens nach der Rückkehr (insbesondere für Selbständige)
- Manchmal muss man sich nach der Rückkehr erst wieder an den Arbeitsrhythmus gewöhnen
- Mögliche berufliche Entwicklungen, die Sie während Ihrer Abwesenheit verpassen könnten
Ihr Sabbatical, Ihre Entscheidungen
Ein Sabbatical erfordert Mut, Planung und Spardisziplin. Vor allem aber bringt es Erinnerungen, Energie und Inspiration, die Sie noch jahrelang genießen werden. Wie auch immer Sie Ihr Sabbatical gestalten – ob Sie reisen, lernen, sich weiterentwickeln oder einfach nur ausruhen – es beginnt mit einem guten Plan und cleveren Einsparungen. Ein speziell für diesen Zweck eingerichtetes Sparkonto kann Ihnen dabei helfen, diszipliniert zu bleiben und einen Überblick über Ihre Ersparnisse zu behalten.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie für große Träume wie ein Sabbatical sparen können? Dann werfen Sie einen Blick auf unsere Blogs, in denen wir wöchentlich Anregungen und Tipps rund um das Thema Sparen geben.
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