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Tipps

Die „Null-auf-dem-Konto”-Methode: So bekommen Sie mit Zero-Based Budgeting Ihre Finanzen in den Griff

18-09-2025

Kennen Sie dieses Gefühl? Es ist Monatsende und Sie fragen sich: „Wo ist mein ganzes Geld geblieben?“ Sie haben hart gearbeitet, Ihr Gehalt wurde pünktlich überwiesen, aber trotzdem scheint es Ihnen durch die Finger zu rinnen. Ehe Sie sich versehen, beginnt ein neuer Monat und Sie hoffen, dass es diesmal anders läuft.

Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, ist Zero-Based Budgeting (ZBB) vielleicht genau die Methode, nach der Sie suchen. Es klingt technisch, aber im Kern ist es überraschend einfach: Sie weisen jedem Euro bewusst eine Aufgabe zu. Dabei geht es nicht um strenge Einschränkungen, sondern um eine Möglichkeit, die Kontrolle über Ihr eigenes Geld zu erlangen. In diesem Blog erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie diese effektive Methode anwenden können und wie Sie am Ball bleiben können.

Was genau ist Zero-Based Budgeting?

Zero-Based Budgeting bedeutet, dass Sie jeden Monatvor dem Eingang des Gehaltes bei Null anfangen.. Anstatt auf den Ausgaben des Vormonats aufzubauen, weisen Sie Ihr gesamtes Nettoeinkommen festen Ausgaben, Sparzielen, Tilgungen und persönlichen Ausgaben zu. Das Ziel ist einfach: Einkommen – Ausgaben = 0 €.

Und genau darin liegt das größte Missverständnis. „Null auf dem Konto” am Monatsende bedeutet nicht, dass Sie pleite sind. Es bedeutet, dass kein Geld mehr ohne klare Zuweisung bleibt. Sparen, Investieren und Tilgen sind bei dieser Methode keine Restposten, sondern bewusste „Ausgaben”, die Sie als Erstes einplanen. Sie investieren also zuerst in sich selbst und Ihre Zukunft.

Für persönliche Finanzen funktioniert diese Methode am besten auf Monatsbasis, da Ihr Gehalt und die meisten festen Ausgaben ebenfalls monatlich anfallen. So behalten Sie den Überblick.

Der Vorteil: mehr als nur Kontrolle über Ihr Geld

Wenn Sie mit ZBB starten, werden Sie schnell positive Entwicklungen bemerken:

Bewusstsein: Sie sehen genau, wohin Ihr Geld fließt. Der tägliche Kaffee zum Mitnehmen oder das Abonnement, das Sie nie nutzen, werden plötzlich sichtbar. Das hilft Ihnen, bewusstere Entscheidungen zu treffen.

Schneller zum Ziel: Da das Sparen ein fester Posten in Ihrem Budget ist, erhält es die Priorität, die es verdient. Ob für einen Puffer, eine Reise oder die Rente: Mit dieser Methode rücken Ihre Ziele deutlich schneller in greifbare Nähe.

Weniger Geldstress: Durch vorausschauende Planung vermeiden Sie Überraschungen. Sie wissen, dass Sie alle Rechnungen bezahlen können und dass auch etwas für schöne Dinge übrig bleibt. Das gibt Ihnen mehr Sicherheit und sorgt für weniger Stress.

So starten Sie: ein Plan in 4 Schritten

Bereit, loszulegen? Mit diesen vier Schritten erstellen Sie Ihr erstes Zero-Based-Budget.

  1. Kennen Sie Ihr Einkommen: Addieren Sie alle Ihre Nettoeinnahmen für den kommenden Monat. Denken Sie an Gehalt, Zuschüsse oder andere Einkünfte.
  2. Erstellen Sie eine Liste Ihrer Ausgaben: Teilen Sie Ihre Ausgaben in Kategorien ein, zum Beispiel in diese drei: Fixkosten (Miete, Versicherungen), variable Ausgaben (Lebensmittel, Verkehr) und persönliche Wünsche (Hobbys, Restaurantbesuche).
  3. Geben Sie jedem Euro eine Aufgabe: Verteilen Sie Ihr gesamtes Einkommen auf die Positionen Ihrer Liste. Beginnen Sie mit den Fixkosten und Ihren Sparzielen. Verteilen Sie danach den Rest, bis die Rechnung aufgeht: Einkommen – Ausgaben = 0 €.
  4. Verfolgen Sie Ihre Ausgaben und steuern Sie nach: Ein Budgetplan ist ein lebendes Dokument. Nutzen Sie eine App oder ein einfaches Notizbuch, um Ihre Ausgaben im Blick zu behalten. Werden die Lebensmittel teurer? Dann nehmen Sie das Geld bewusst aus einem anderen Topf, wie zum Beispiel Ihrem „Restaurant“-Budget.

→ Bereit, Ihre Ausgaben im Detail zu erfassen? Laden Sie hier unser kostenloses Haushaltsbuch herunter und machen Sie den ersten Schritt zu Ihrem Zero-Based-Budget.

Zero-Based Budgeting in der Praxis: ein Beispiel

Wie sieht so ein Budget aus? Nachfolgend zwei Beispiele zur Inspiration. Denken Sie daran: Die Kategorien und Beträge sind für jede Person individuell.

Beispiel 1: Alleinstehende mit einem Nettoeinkommen von 2.400 €

Kategorie Betrag (€)
Kredit / Miete750
Lebensmitteleinkauf340
Gas, Wasser, Strom120
Verkehr (Auto / ÖPNV)150
Gastronomie (Cafés, Restaurants, Bars)90
Versicherungen150
Abos (Telefon, Internet, Streaming)60
Freizeit140
Kleidung & Pflege70
Sparen (Puffer)200
Investitionen (langfristig)100
Urlaubsbudget125
BAföG- / Studienkreditrückzahlung60
Geschenke & Sonstiges45
Total2.400 €

Beispiel 2: Familie mit einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 5.200 €

Kategorie Betrag (€)
Kredit / Miete1.550
Lebensmitteleinkauf750
Gas, Wasser, Strom300
Verkehr (2 Autos / ÖPNV)400
Versicherungen350
Kinderbetreuung & Sportvereine300
Abos (Telefon, Internet, Streaming)100
Kleidung (Familie)180
Haustiere70
Essen gehen & bestellen150
Geschenke & Ausflüge150
Sparen (Puffer)400
BAföG- / Studienkreditrückzahlung250
Sparen (Ausbildung der Kinder)250
Urlaubsbudget300
Total5.200 €

→ Ein Sparpuffer ist ein fester Bestandteil Ihres Budgets. Doch wie hoch sollte er genau sein? Finden Sie heraus, welcher Betrag für Ihre Situation sinnvoll ist.

Die 50/30/20-Regel als praktische Orientierung

Fällt es Ihnen schwer zu entscheiden, wie viel Sie welcher Kategorie zuweisen sollen? Die 50/30/20-Regel kann ein hilfreicher Ausgangspunkt sein:

  • 50 % für Fixkosten (Needs): Miete, Lebensmittel, Versicherungen.
  • 30 % für persönliche Wünsche (Wants): Hobbys, Restaurantbesuche, Urlaube.
  • 20 % für finanzielle Ziele (Savings): Sparen, Investieren, Sondertilgungen.

Es ist eine Orientierung, kein Gesetz. Vielleicht möchten Sie 30 % sparen und dafür weniger für persönliche Wünsche ausgeben. Das ist das Schöne am Zero-Based Budgeting: Sie bestimmen die Balance.

Wie funktioniert das bei schwankendem Einkommen?

Für Selbstständige oder Menschen mit flexiblem Arbeitsvertrag klingt ein festes Budget vielleicht unmöglich. Doch gerade dann kann Zero-Based Budgeting für Ruhe sorgen. Der Ansatz ist nur etwas anders:

  • Budgetieren Sie nach Ihrer schlechtesten Monatseinnahme. Bestimmen Sie Ihr absolutes Mindesteinkommen und planen Sie danach Ihr Budget. So sind Ihre Fixkosten immer gedeckt.
  • Priorisieren Sie Ihre Ausgaben. Teilen Sie Ihr Budget in „essentiell“ und „optional“. Fällt Ihr Einkommen geringer aus, streichen Sie bewusst die optionalen Posten.
  • Nutzen Sie Extras für Ihre Ziele. Verdienen Sie mehr als Ihr Minimum, weisen Sie dieses Plus direkt Ihrem Notgroschen, Sparzielen oder einer Sondertilgung zu.

Die Psychologie des Erfolgs: Tipps zum Durchhalten

Ein Budget ist keine reine Mathematikaufgabe, sondern steht und fällt mit dem eigenen Verhalten. Diese Tipps helfen Ihnen, motiviert zu bleiben:

  • Seien Sie realistisch. Ein zu striktes Budget ist zum Scheitern verurteilt. Seien Sie ehrlich, was Sie wirklich ausgeben und brauchen.
  • Planen Sie „Spaßgeld“ ein. Setzen Sie bewusst einen Betrag für spontane, schöne Dinge fest. So fühlt sich das Budget nicht wie eine Strafe an und Sie halten leichter durch.
  • Konzentrieren Sie sich auf Fortschritt, nicht auf Perfektion. Wenn ein Monat nicht wie geplant läuft, kein Problem: Jeder neue Monat ist eine neue Chance, mit einer klaren Basis zu starten.

Ihr Budget, Ihre Entscheidungen

Zero-Based Budgeting ist ein Weg, bewusster mit Ihrem Geld – und damit mit Ihrem Leben – umzugehen. Es zwingt Sie, über Ihre Prioritäten nachzudenken und gibt Ihnen die Kontrolle, Ihr Geld im Einklang mit Ihren Zielen einzusetzen.

Das Entscheidende: Sie bestimmen über Ihr Geld – nicht umgekehrt.

 

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